Die Flutkatastrophe von 1953 und die Entstehung der Deltawerke
In der Nacht vom 1. Februar 1953 ereignet sich eine der größten Naturkatastrophen in der niederländischen Geschichte. Während eines schweren Nordweststurms in Kombination mit einer Springflut brechen an mehreren Stellen die Deiche in Südwest-Niederlande. Das Wasser strömt mit enormer Kraft ins Land, überschwemmt es und setzt Häuser bis zum Dach unter Wasser.
Die Folgen sind dramatisch: Mehr als 1.800 Menschen verlieren ihr Leben, Zehntausende verlieren ihr Zuhause und ihre Besitztümer, da große Teile von Zeeland, Südholland und Nordbrabant unter Wasser stehen.
Die Antwort: die Deltawerke
Nach der Katastrophe wird schnell beschlossen, dass das nicht noch einmal passieren darf. Deshalb wird hart an einem der größten wasserbaulichen Projekte der Welt gearbeitet: den Deltawerken. Dieses System aus Dämmen, Deichen, Sturmflutsperren und Wasserquerungen schützt Zeeland und umliegende Provinzen vor der Kraft des Meeres. Die Deltawerke sind auch heute noch weltweit berühmt als Beispiel für das niederländische Wassermanagement und innovatives Denkenl
Die bekanntesten Teile sind:
- Die Oosterscheldeschleuse – eine beeindruckende Sturmflutsperre, die für den Tidenhub offen bleibt, aber bei extremem Hochwasser geschlossen werden kann
- Der Brouwersdamm – der das Grevelingenmeer abschließt und heute voller Freizeitaktivitäten ist
- Der Grevelingendamm, Haringvlietdamm, Veerse Gatdamm und andere beeindruckende Bauwerke
Besuchen und erleben
Wer mehr über diese Flutkatastrophe und die Deltawerke erfahren möchte, sollte unbedingt einen Besuch abstatten bei:
- Dem Watersnoodmuseum in Ouwerkerk – untergebracht in den originalen Caissons, die verwendet wurden, um die Deiche zu schließen
- Deltapark Neeltje Jans – ein interaktiver Park bei der Oosterscheldeschleuse, mit Ausstellungen und Führungen über den Bau und die Funktionsweise der Deltawerke. Auch sehr geeignet als Familienausflug.